Autor Thema: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt  (Gelesen 6694 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #15 am: Montag, 01. März 2010 - 18:57:08 »
das natürlich nicht es soll aber auch nicht wieder heißen der/die hatte eine so schwere kindheit und kann fur sein handeln nicht wirklich was eine ordentliche geldstrafe und gemeinnützige arbeit vielleicht sogar in einem tierheim sollte schon angemessen sein

Das mit "schweren Kindheit" ist ja wieder immer das Totschlagargument, dass darauf aufbauend keine angeblich gerechte Strafe zustande kommen kann. Das ist aber zwingendes Merkmal für die Strafzumessung, genauer gesagt das Vorleben des Tatverdächtigen, um zu einem verhältnismäßigen Urteil.
Ich finde solche Taten hochgradig abstoßend, empfinde aber auch genau dies, für den gewaltbereiten Mob, der sich immer wieder zusammenrottet (Bitte nicht persönlich nehmen, aber ich finde es hier auch angemessen ein deutliches Sprachbild zu wählen). Fast wie im Mittelalter.

Alex

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #16 am: Montag, 01. März 2010 - 19:00:21 »
Meine Frage hast Du damit aber noch nicht beantwortet.

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #17 am: Montag, 01. März 2010 - 19:01:01 »
Mal ganz direkt gefragt: Was wäre denn gerecht deiner Meinung nach? Hand ab? Fuß ab? Kopf ab? Oder doch "nur" eine lebenslängliche Freiheitsstrafe?
Jetzt Du, was ist Deiner Meinung nach angemessen ?

Das kann man nicht sagen, weil hier niemand den gesamten (!) Sachverhalt kennt. Dazu gehört auch der Täter bzw. der Tatverdächtige. Hier wird ein gewaltbereiter Sermon ohne Sinn und Verstand zum Besten gegeben, aufbauend auf einem Polizeibericht, aus dem man nichts entnehmen kann, außer dem Leid des Tieres. Und das kotzt mich genauso an, wie die Tat selbst.

Katja

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #18 am: Montag, 01. März 2010 - 19:15:03 »
Also zunächst einmal sei gesagt, daß es ein Strafmaß im Hinblick auf das TSchG § 17 bereits gibt.
Dieser besagt, daß demjenigem, der ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, mit einer Geldbuße von 5 - 360 Tagessätzen oder Freiheitsstrafe von einem Monat bis 3 Jahren drohen.

In diesem Strafmaß (von bis) ist bereits ein Ermessensspielraum - der, mit der 'schweren Kindheit' wird milder bestraft, der, der sich bisher nicht erwischen ließ, aber mit einer schweren Kindheit nicht aufwarten kann, kriegt es dicke.

Und weil ja alle sooooo überlastet sind, wird das Verfahren vielleicht auch wegen Geringfügigkeit eingestellt.

Ich hatte dann auch eine schwere Kindheit, wenn ich so einen Typen erwische...
Es darf Dich ruhig ankotzen, Blubb - mich kotzt es nämlich auch an, wenn solche Typen sich ob einer lächerlichen Strafe umdrehen und weitermachen!
Ändere das Gesetz, ändere das Arbeitsaufkommen an den Ermittlungs- und Strafverfolgungbehörden und dann können wir vielleicht bald alle unser Essen bei uns behalten!

Katja

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #19 am: Montag, 01. März 2010 - 20:06:03 »
Und wen es interessiert, der liest einfach mal HIER

Dort gibt es auch Rechtsprechungsbeispiele (auf der vorletzten und letzten Seite).

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #20 am: Montag, 01. März 2010 - 20:08:54 »
Also ganz ehrlich: Wenn es das allgemeine Niveau hier ist, dass man für den Aufruf zu Straftaten und das Sinnieren über Menschen erster und zweiter Klasse, denn nichts anderes ist eine Diskussion über Selbstjustiz, auch noch Beifall bekommt, muss ich mich hinterfragen, ob ich hier noch längerfristig mitdiskutieren oder angemeldet sein will.
Dann könnt ihr auch auch weiterhin ungestört euren ekelerregenden Gewaltfantasien zu jedem erdenklichen Straftäter hingeben. Fast wie zu Großvaters Zeiten. Applaus. daumenhoch

Katja

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #21 am: Montag, 01. März 2010 - 20:20:08 »
Ja, Tierschützer sind schon sehr, sehr verrohte Menschen! Sie sind begriffstutzig, neigen zu Straftaten und spenden sich gegenseitig dafür Applaus. Sie diskutieren immer nur auf einem unterirdischen Niveau, haben ekelhafte Gewaltphantasien und sind die ewig gestrigen!

Mal sehen, ob es eine Statistik dafür gibt, die aufzählt, wieviele Tierschützer schon einmal Gewalttaten begangen haben, einem Miststück wie diesem Fallensteller mit der Plattschippe den Schädel gespalten oder ein Messer in die Rippen gesteckt haben.

Aber genau diese Menschen, lieber Blubb, erwerben sich das RECHT auf ein Kopfkino damit, daß sie diesen geschundenen Wesen zu helfen versuchen - sie sind die Stimme, die diese Tiere nicht mehr haben. Und wenn Du aus diesem Grund nichts mehr mit mir zu tun haben willst, werde ich die Wahl zwischen den Tieren und Dir sehr wohl zu treffen wissen.




Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #22 am: Montag, 01. März 2010 - 20:20:40 »
Und wen es interessiert, der liest einfach mal HIER

Dort gibt es auch Rechtsprechungsbeispiele (auf der vorletzten und letzten Seite).

Es ist natürlich sehr einfach hier irgendwelche Urteile zu posten, ohne Angaben von Urteilsgründen. Auch eine Form Vorurteile gegenüber bestimmten Berufsgruppen zu schüren.

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #23 am: Montag, 01. März 2010 - 20:21:50 »
Aber genau diese Menschen, lieber Blubb, erwerben sich das RECHT auf ein Kopfkino damit, daß sie diesen geschundenen Wesen zu helfen versuchen - sie sind die Stimme, die diese Tiere nicht mehr haben. Und wenn Du aus diesem Grund nichts mehr mit mir zu tun haben willst, werde ich die Wahl zwischen den Tieren und Dir sehr wohl zu treffen wissen.

Tja, war schön sich mit Dir unterhalten zu haben.

Katja

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #24 am: Montag, 01. März 2010 - 20:23:24 »

Tja, war schön sich mit Dir unterhalten zu haben.

Scheinbar ja nicht....  wie gut, daß es kein Gesetz gibt, daß Lügen verbietet!

breughel

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #25 am: Dienstag, 02. März 2010 - 09:43:42 »
Ich streite mich viel mit Blubb im Forum herum und wir schenken uns nichts in den Debatten aber ich respektiere ihn als sehr engagiertes und als cand. jur. auch als juristisch gebildetes und offen sich der Diskussion stellendes Mitglied.
Ein unter Psychoanalytikern kursierendes Bonmot besagt, dass ein Gedankenmord pro Tag den Psychiater erspart.
Insofern kann ich die auf die Tat folgenden Gedankenmorde nachvollziehen und auch ich hasse solche feigen und fiesen Menschen.
Juristisch wird in dem Fall - es muß erstmal der Täter ermittelt sein - Verstoß gegen Jagdgesetz und diverse Ordnungswidrigkeiten angezeigt werden können. das endet mit Geldstrafe oder Einstellung wegen mangelnder Nachweismöglichkeit.  Sollte es eine entsprechende Vorgeschichte geben, kann schon etwas mehr aufgebrummt werden.
Hier geht es um die Empörung, die uns überkommt, wenn wir von Quälerei erfahren und Hinterhältigkeit. Wer sich etwas genauer das alltägliche menschliche Leben anschaut mit all seinen Gemeinheiten und Hinterhältigkeiten, der müßte daran verzweifeln oder zum blutrünstigen Rachemonster werden - und damit selbst schuldig.
Hören wir uns mal in Ruhe an, was Herr Karadziz (ein Psychiater) dem internationalen gerichtshof erzählt.........
Bei allem Verständnis für die kochende Volksseele, freuen wir uns über Blubb, der hier mal die uneffiziente Zivilisation vertritt und die Kultur verteidigt. Er wird sicher bald auch mal wieder sehr emotional auftreten - wenn es um Sport oder andere Kleinigkeiten geht.

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #26 am: Dienstag, 02. März 2010 - 10:21:10 »
Nur um es klarzustellen. Ich bin genauso empört über jede Tierquälerei, die geschieht. Ich denke in diesem Punkt nicht anders wieder jeder andere in diesem Thread. Nur gehe ich eben den Schritt nicht weiter, wie so manch anderer, auch wenn er für mich in gewisser Weise verständlich ist. Da bin ich einfach anderer Ansicht.
Ebenso verwehre ich mich gegen die pauschale Behauptung "Die Richter urteilen zu lasch". Das kann man so nämlich nicht sagen. Dass es Probleme im Strafprozess gibt, würde ich auch niemals bestreiten. Ich würde auch niemals bestreiten, dass es auch Fehlurteile gibt, die aus verschiedenen Gründen zustande kommen. Das Problem liegt aber hauptsächlich nicht bei den Richtern oder an den Gesetzen, sondern - Katja sprach es schon an -am "Verhungernlassen" des Justizapparates durch die Politik. Und das - auch wenn es im Rahmen dieses Threads schon etwas überstrapaziert - kotzt mich genauso an, auch wenn ich noch nicht in der Praxis tätig sein kann. Bevor man also (wieder) anfängt an den Gesetzen rumzuschrauben und sie zu verschärfen, sollte man lieber an dieser Stelle ansetzen, denn die aktuelle Politik läuft unter dem Motto "Sparen an ganz falschem Ende". Wenn die Politik nun wieder über die Verschärfung von Gesetzen nachdenken sollte, vertuscht sie eigentlich nur ihre über Jahrzehnte verfehlte Justizpolitik. Wenn man hier mal umschwenken würde, sähe man auch, dass das deutsche Strafrecht weitesgehend effizient und fortschrittlich ist. Das gilt übrigens nicht nur für die Strafkammern, sondern nahezu für (fast) alle Bereiche absieht. Wenn ich z.B. sehe, was an den Sozialgerichten los ist, stehen mir wirklich die Haare zu Berge.
Und da bin ich dann auch wieder ganz bei Katja: Wenn ich es ändern könnte, würde ich es jedenfalls versuchen. Ich bin nur eben nicht in der Position.

Tante Edit sagt: Ich entschuldige mich hier übrigens auch nochmal in aller Form dafür, dass ich da gestern ein wenig über das Ziel hinausgeschossen bin. Der Kern meiner Kritik bleibt aber bestehen.
« Letzte Änderung: Dienstag, 02. März 2010 - 10:25:53 von Blubb »

Login

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #27 am: Dienstag, 02. März 2010 - 11:13:15 »
ganz so lasch sind die gesetzte noch nicht einmal, es wird nur lasch verurteilt.

Blubb

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #28 am: Dienstag, 02. März 2010 - 11:17:59 »
ganz so lasch sind die gesetzte noch nicht einmal, es wird nur lasch verurteilt.

Und diese pauschaule These stimmt eben nicht oder sie ist mindestens hochgradig fragwürdig. Keiner von uns ist bei den Ermittlungsarbeiten und bei den Gerichtsverhandlungen dabei, um das überprüfen zu können.
« Letzte Änderung: Dienstag, 02. März 2010 - 11:23:06 von Blubb »

Katja

  • Gast
Re: Kellinghusen: Katze geriet in Tierfalle - Polizei ermittelt
« Antwort #29 am: Dienstag, 02. März 2010 - 18:43:36 »
Bei mir leben 3 Katzen, die je nur 3 Beine haben. Der einzige Kater in der Runde war einmal ein ganz normaler Hauskater, der in eine solche Falle geraten ist. Panisch versuchte er aus der Falle zu kommen, ließ keinen Menschen an sich heran, zog und zerrte an der Falle, zerstörte dabei im Adrenalinrausch sein Bein nur noch mehr..
Als er sich befreit hatte, hing sein Bein nur noch durch das Fell gehalten am Körper. Die Knochen waren zertrümmert, die Muskeln zerfetzt und irreparabel geschädigt. Das Bein mußte amputiert werden.
Was sich einfach anhört, war jedoch Schwerstarbeit, die damit begann, daß man Lukas (so hieß er anschließend) erst einmal KRIEGEN mußte.
Das Vertrauen zum Menschen hat er komplett verloren - wen wundert es: er sah die Menschen, als er diesen unglaublichen Schmerz spürte und projezierte das natürlich auf sie!
Dennoch schleppte er sich zu den Futterstellen - und auch wenn man ihn nicht sah, so roch man ihn täglich dort: das Bein begann abzufaulen.
Erst als er am Ende seiner Kräfte war, gelang es uns, ihn einzfangen und medizinisch zu versorgen.

Lukas lebt nun mittlerweile ca. 8 Jahre bei mir, anfassen kann ich ihn immer noch nicht.
Daß ihm ein Bein fehlt, fällt kaum noch auf - aber Freigang wird er niemals wieder haben können, denn er ist in seiner Bewegung stark beeinträchtigt, wenn er sich in Sicherheit bringen will.

Die Spätfolgen kann ich nicht abschätzen - es ist wahrscheinlich, daß er (wenn er ganz alt ist) Probleme mit seiner Wirbelsäule bekommt durch die unnatürliche Beanspruchung seiner Gliedmaßen.

Natürlich kann jetzt jeder schreiben: Warum läßt man so ein Tier nicht einschläfern? Und vielleicht würde ich Euch zustimmen, wenn ich Lukas nicht gesehen und so den nötigen rationellen Abstand hätte.

Tiere, die geschunden werden, an denen sich Menschen aus fragwürdigen Gründen vergangen haben, haben genau so ein Recht auf Hilfe, wie jedes andere Individuum auch.

Um den Begriff der 'schweren Kindheit' nicht über zu strapazieren, nennen ich es einfach mal anders: die Gesellschaft hat versagt! Jeder, der die Augen zugemacht hat, als dieser Fallensteller vielleicht kein Glück in seinem Leben hatte, ist mit schuldig daran, daß sich derart kranke Menschen an Schwachen austoben.
Ich kann nicht mehr tun, als mit wachen Augen meine Umwelt wahrzunehmen und dort einzugreifen, wo es mir möglich ist - auch hier unabhängig von der Spezies, egal ob Mensch oder Tier.
Und wenn die Wut und die Ohnmacht mir hilft (danke, breughel!), damit weiter zu machen, dann ist es mir völlig wurscht, wenn man mich  'kriminell wegen meiner Gedanken' nennt!