Autor Thema: Spätrömische Dekadenz  (Gelesen 46713 mal)

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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #150 am: Dienstag, 02. März 2010 - 12:07:52 »
Ob das aber auch in Deutschland funktioniert, zumal der Lebensstandard im Vereinigten Königreich nach wie vor ein anderer ist, kann nicht bewiesen werden.
Natürlich kann das bewiesen werden! Man führt den Mindestlohn ein!

Mir erscheint die Diskussion um einen flächendeckenden Mindestlohn über das Knie gebrochen.
Eine 10 Jahre dauernde Diskussion als "über das Knie gebrochen" zu bezeichnen, ist doch etwas skurril.

Und der Mindestlohn hat dann zur Folge, das auch das letzte Unternehmen, das heute noch über Mindestlohn bezahlt, den Lohn auf Mindestlohn absenken wird und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bei Dumpinglöhnen der Konkurrenz ist der Tariftreue wettbewerbsfähig. Bei einem Mindestlohn, der höer ist als Dumpinglohn, ist der Tariftreue nicht wettbewerbsfähig.
Die Logik musst du mal näher erläutern!

Wäre es da nicht besser, wenn man sich über Tarifverträge einigt?
JA! Das ist leider aber nicht überall möglich

Übrigens kämpft(e) Steinbrück auch gegen Mindestlohn
Und wenn du noch weiter in der Vergangenheit suchst, findest du auch Gewerkschafter, die gegen den Mindestlohn waren!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #151 am: Dienstag, 02. März 2010 - 12:11:25 »
Die Qualität liegt doch darin, daß diese Personengruppe nur durch staatliche Hilfe mehr reales Geld zur verfügung hat als ein Arbeitsloser. Das ist der Webfehler im System. Ohne staatliche Hilfe haben die Betroffenen weniger als ein ALG II-Bezieher. Und da setzt die Kritik an.

Und wie genau sieht der Lösungsvorschlag der FDP aus? Absenken der ALG-Leistungen bis es paßt?


Die FDP hat das Bürgergeldkonzept entwickelt.

Die FDP will alle steuerfinanzierten sozialen Hilfen des Staates in einer Leistung zusammenfassen.

Darin enthalten ist etwa das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) einschließlich der Leistungen für Wohnen und Heizung, die Sozialhilfe, das Sozialgeld (für Kinder von Hartz-IV-Empfängern), das Wohngeld, die Grundsicherung im Alter und der Kinderzuschlag. Alle Leistungen werden pauschaliert, zusammengezählt und in einer Summe ausbezahlt. Nach Angaben der Liberalen beläuft sich das Bürgergeld für einen kinderlosen Single auf durchschnittlich 662 Euro monatlich.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Michael Hein

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #152 am: Dienstag, 02. März 2010 - 12:25:14 »
Nach Angaben der Liberalen beläuft sich das Bürgergeld für einen kinderlosen Single auf durchschnittlich 662 Euro monatlich.

Und davon muss dan alles bezahlt werden?
Wie sieht es mit Zuverdienstmöglichkeiten aus?

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #153 am: Dienstag, 02. März 2010 - 12:30:36 »
Nach Angaben der Liberalen beläuft sich das Bürgergeld für einen kinderlosen Single auf durchschnittlich 662 Euro monatlich.

Und davon muss dan alles bezahlt werden?
Wie sieht es mit Zuverdienstmöglichkeiten aus?

Die FDP will Hartz-IV-Empfängern einen größeren Spielraum geben, sich Geld dazuzuverdienen.

Damit sich das lohnt, sollen Minijobs, für die nur der Arbeitgeber Sozialabgaben bezahlt, künftig bis zu einem Verdienst von 600 Euro möglich sein. Bislang liegt die Grenze bei 400 Euro monatlich. Gleichzeitig sollen "Midijobs" mit gleitend steigenden Sozialabgaben und einem Verdienst bis zu 1000 Euro zulässig sein.

Derzeit verbleiben einem Langzeitarbeitslosen, der sich 600 Euro brutto dazuverdient, gerade einmal 138 Euro. Würde er Bürgergeld beziehen, wären es dagegen 285 Euro.
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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #154 am: Dienstag, 02. März 2010 - 13:02:25 »
Darin enthalten ist etwa das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) einschließlich der Leistungen für Wohnen und Heizung, die Sozialhilfe, das Sozialgeld (für Kinder von Hartz-IV-Empfängern), das Wohngeld, die Grundsicherung im Alter und der Kinderzuschlag. Alle Leistungen werden pauschaliert, zusammengezählt und in einer Summe ausbezahlt. Nach Angaben der Liberalen beläuft sich das Bürgergeld für einen kinderlosen Single auf durchschnittlich 662 Euro monatlich.
Genau hierin liegt der Hund begraben! Die Pauschalierung aller Leistungen beinhaltet erhebliche Mängel. Allein die Kosten für die Unterkunft sind z.B. in München und Nordfriesland überhaupt nicht vergleichbar!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #155 am: Dienstag, 02. März 2010 - 13:47:28 »
Nach Angaben der Liberalen beläuft sich das Bürgergeld für einen kinderlosen Single auf durchschnittlich 662 Euro monatlich.

Und davon muss dan alles bezahlt werden?
Wie sieht es mit Zuverdienstmöglichkeiten aus?

Gibt es auch als Video:

Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #156 am: Mittwoch, 03. März 2010 - 17:03:53 »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #157 am: Mittwoch, 03. März 2010 - 18:52:50 »
Aber klar: Der Bund der Steuerzahler und das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnen - natürlich - falsch.
RICHTIG !!!

Finde ich gut. Vorurteile erleichtern das Denken und machen einigermaßen sorgenfrei.
Hier gibt es einen schönen Artikel zu meinen "Vorurteilen"!

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #158 am: Mittwoch, 03. März 2010 - 22:24:33 »
Aber klar: Der Bund der Steuerzahler und das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnen - natürlich - falsch.
RICHTIG !!!

Finde ich gut. Vorurteile erleichtern das Denken und machen einigermaßen sorgenfrei.
Hier gibt es einen schönen Artikel zu meinen "Vorurteilen"!

Besonders die Grafik ist ja aufschlußreich. Sie zeigt nämlich, daß die Kellnerin nur mit staatlicher Aufstockung mehr hat als ein ALG II-Bezieher. Ohne diese staatliche Transfairleistung hat sie genausoviel bzw. weniger.
« Letzte Änderung: Mittwoch, 03. März 2010 - 22:33:41 von groundstar »
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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #159 am: Mittwoch, 03. März 2010 - 22:36:53 »
Mal zur Entspannung:

Heute war der jährliche Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München.

Mehr dazu hier

Das geht immer einher mit Politikkabaret vom Feinsten.

Nachzusehen hier; Teil 1: Die Fastenrede
« Letzte Änderung: Mittwoch, 03. März 2010 - 22:39:14 von groundstar »
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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #160 am: Mittwoch, 03. März 2010 - 22:58:41 »
Aber klar: Der Bund der Steuerzahler und das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnen - natürlich - falsch.
RICHTIG !!!

Finde ich gut. Vorurteile erleichtern das Denken und machen einigermaßen sorgenfrei.
Hier gibt es einen schönen Artikel zu meinen "Vorurteilen"!

Ich glaube das führt auf Dauer eh zu nix; wir werden, je nach Coleur, Artikel für und gegen die Argumente finden.

Hier z.B.: Aus der eher unverdächtigen FAZ; da wird klar vorgerechnet, daß sich Jobs im Niedriglohnbereich im Gegensatz zu Hartz IV kaum lohnen
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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #161 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 09:52:02 »
Ich glaube das führt auf Dauer eh zu nix; wir werden, je nach Coleur, Artikel für und gegen die Argumente finden.Hier z.B.: Aus der eher unverdächtigen FAZ; da wird klar vorgerechnet, daß sich Jobs im Niedriglohnbereich im Gegensatz zu Hartz IV kaum lohnen
Da hast du dir aber selbst ein Bein gestellt! Zu dem Artikel aus der "unverdächtigen" FAZ vom 6. Februar steht in dem von mir verlinkten Artikel des Focus vom 3. März einiges drin. Bevor du irgendwelche Schnellschüsse loslässt ein Tipp von mir:
Erst lesen, dann verstehen, dann posten!

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #162 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 10:16:53 »
Ich glaube das führt auf Dauer eh zu nix; wir werden, je nach Coleur, Artikel für und gegen die Argumente finden.Hier z.B.: Aus der eher unverdächtigen FAZ; da wird klar vorgerechnet, daß sich Jobs im Niedriglohnbereich im Gegensatz zu Hartz IV kaum lohnen
Da hast du dir aber selbst ein Bein gestellt! Zu dem Artikel aus der "unverdächtigen" FAZ vom 6. Februar steht in dem von mir verlinkten Artikel des Focus vom 3. März einiges drin. Bevor du irgendwelche Schnellschüsse loslässt ein Tipp von mir:
Erst lesen, dann verstehen, dann posten!

Na ja. Dann lies doch mal und verstehe:

Zitat aus Focus Online:

"Weil Arbeitnehmern, deren Einkommen etwa zur Bezahlung der Miete nicht reicht, Hilfe vom Staat zusteht: durch sogenannte Transferleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Auch das Kindergeld muss berücksichtigt werden. Wer allein die Nettoeinkommen vergleicht, lässt wichtige Aspekte zur Beurteilung weg."


Fakt ist, daß der Niedriglohnsektor ohne staatliche Transferleistungen nicht mehr Geld netto in der Tasche hat wie ein Hart IV Empfäner. Damit mache ich den Vollzeit Arbeitenden vom Staat abhängig, da er ohne die staatlichen Leistungen weniger Geld hätte, als ein ALG II-Bezieher. Das sagt der Focus-Artikel auch aus.

Deine Rechnung, Albrecht, geht nur auf, wenn der Staat mit Sozialleistungen beim Niedriglöhner einspringt. Sonst passt es nicht und der Niedriglohnsektor wäre von seiner eigenen Arbeitsleistung her schlechter gestellt, als ein Hart IV-Bezieher.

Ich kann mir jeden Mißstand schönrechnen.
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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #163 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 10:41:09 »
Deine Rechnung, Albrecht, geht nur auf, wenn der Staat mit Sozialleistungen beim Niedriglöhner einspringt. Sonst passt es nicht und der Niedriglohnsektor wäre von seiner eigenen Arbeitsleistung her schlechter gestellt, als ein Hart IV-Bezieher.

Ich kann mir jeden Mißstand schönrechnen.

Das ist nicht meine Rechnung! Die Rechnungen wurden erstellt, um die Frage zu beantworten: "Hat derjenige, der arbeitet mehr Geld zur Verfügung als derjenige, der nicht arbeitet?"
Diese Frage ist mit einem einfachen JA oder NEIN zu beantworten!

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #164 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 12:33:59 »
Mal zur Entspannung:

Heute war der jährliche Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München.

Mehr dazu hier

Das geht immer einher mit Politikkabaret vom Feinsten.

Nachzusehen hier; Teil 1: Die Fastenrede

Und hier noch das Singspiel

Ein Hochgenuss und nur am Münchner Nockherberg werden Politiker derart hart veräppelt.

Sehenswert!
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