Autor Thema: Spätrömische Dekadenz  (Gelesen 46361 mal)

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Blubb

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #15 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 11:26:21 »
Der angesprochene "grüne Zweig" ist doch das augenscheinlichste Anzeichen dafür, dass gerade diese Partei beliebig, inhaltslos und rein auf den Machterhalt ausgerichtet ist.
1.
Der "grüne Zweig" nickt nicht in einem beliebigen und inhaltslosen Politik-Wind, habe ich bisher feststellen können.
2.
Der "grüne Zweig" möchte selbstverständlich wie andere Parteien ebenso Einfluss auf die zukünftige Politik nehmen. Wo ist in ihren Forderungen eine Tendenz von Machterhaltung zu erkennen? In Hamburg konnten sie schon einige ihrer Vorstellungen umsetzen.

Ich meinte eigentlich nicht den grünen Zweig an sich, sondern den schwarzen Vogel, um mal in der Natursprache zu bleiben, der sich auf diesen setzt. Eben jene Partei hat genau die von mir angesprochenen Eigenschaften.

Bernd

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #16 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 11:36:44 »
Ich meinte eigentlich ... den schwarzen Vogel, um mal in der Natursprache zu bleiben, der sich auf diesen setzt. Eben jene Partei hat genau die von mir angesprochenen Eigenschaften.
Nun aber volle und dreifach unterstrichene Zustimmung!

Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #17 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 12:38:10 »
Entweder weiß er nicht, was er sagt oder er weiß es.

Das Problem ist doch, dass er das nicht in einer (Aschermittwochs)rede gesagt hat, sondern in einer Gastkolumne für die "Welt" geschrieben hat. Wenn er es in einer "freien" Rede gesagt hätte, wäre es zwar nicht besser aber u.U. verzeihlich. Bei einem schriftlichen Beitrag muss man aber volle Absicht unterstellen!

Blubb

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #18 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 12:44:56 »
aber u.U. verzeihlich.

Du möchtest jetzt also ernsthaft behaupte, dass Du Westerwelle seine Worte unter Umständen verziehen hättest, wenn sie in einer Rede gesagt worden wären? Das glaubst Du doch wohl selber nicht.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #19 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 12:45:16 »
Entweder weiß er nicht, was er sagt oder er weiß es.

Das Problem ist doch, dass er das nicht in einer (Aschermittwochs)rede gesagt hat, sondern in einer Gastkolumne für die "Welt" geschrieben hat. Wenn er es in einer "freien" Rede gesagt hätte, wäre es zwar nicht besser aber u.U. verzeihlich. Bei einem schriftlichen Beitrag muss man aber volle Absicht unterstellen!

Er meinte was er schrieb und hat davon ja auch nichts zurückgenommen.
Also: Die Botschaft wurde gehört, der Bote getötet - klassisch  ;D

Würde die Diskussion denn stattfinden, wenn GW sie nicht mit diesen drastischen Worten angestoßen hätte?
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Albrecht

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #20 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 13:08:33 »
Du möchtest jetzt also ernsthaft behaupte, dass Du Westerwelle seine Worte unter Umständen verziehen hättest, wenn sie in einer Rede gesagt worden wären? Das glaubst Du doch wohl selber nicht.
Die Einschränkung "unter Umständen" mag zwar "juristisch unklar" sein, aber im allgemeinen Sprachgebrauch sagt sie, dass eine Verzeihlichkeit unter Berücksichtigung aller Umstände nicht gänzlich auszuschließen wäre.


Er meinte was er schrieb und hat davon ja auch nichts zurückgenommen.
Genau darin liegt ja das Problem, er bedient die niedersten Instinkte mit einer Unsachlichkeit, die ihn für das Amt des Chefdiplomaten der Bundesrepublik disqualifiziert!

breughel

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #21 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 13:09:39 »
Die Diskussion findet schon statt, solange es HartzIV gibt.
GW hat nichts Neues geliefert, wie die FDP ja gerne alte Hüte als moderne Kappen deklariert.
Es gibt schon ewig die Mißbrauchsdebatte, die "Leistung muß sich lohnen -Debatte" - da hat sogar unser Altkanzler Schröder mal zu gesprochen.
GW hat nur einen Tiefpunkt gesetzt, was das Niveau betrifft: Altrömische Dekadenz ist hier durch Brilonius sehr gut kommentiert worden und das trifft eher auf die Polit- und Wirtschafts- und Medienprominenz, die sich gerne feiert und Bälle gibt, wo man sich trifft und Geld verbrät und Strippen zieht. Das blöde Volk darf via Klatschfernsehen dann die Mode kommentieren.
Der Begriff Sozialismus war dann auch ziemlich blöd. Im Sozialismus (wenn es ihn denn gegeben hat)
wurde tatsächlich für jeden irgendwo eine Nische gefunden, in der er dann formal tätig war.
Es war dort äußerst schwer, sich Maßnahmen zu entziehen.
FDP schaftt neue Staatssekretärposten, will den Mittelstand fördern, kommt aber nur bis zur Hotellerie und hat einige Lautsprecher, über die man ganz vergessen kann, dass dort tatsächlich mal
Substanz war. Wer den Mittelstand fördern will, muß ihm wieder Zugang zu finnazierbaren und verfügbaren Krediten ermöglichen und seine Zeit nicht Kasperauftritten verschwenden.
Er sollte sich um Begrenzung der reglementierungsflut aus Brüssel kümmern, wo seine attraktive Parteikollegin aktiv ist und Substanz statt Show bieten.
Sprüche - nichts als Sprüche - das ist GW.

Michael Hein

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #22 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 13:12:41 »
Würde die Diskussion denn stattfinden, wenn GW sie nicht mit diesen drastischen Worten angestoßen hätte?

Also bitte, Außlöser dieser Diskussison ist doch nicht Herr Westerwelle! Er nutzt sie nur auf für mich fragwürdige Weise für seine Zwecke.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #23 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 13:45:27 »
Würde die Diskussion denn stattfinden, wenn GW sie nicht mit diesen drastischen Worten angestoßen hätte?

Also bitte, Außlöser dieser Diskussison ist doch nicht Herr Westerwelle! Er nutzt sie nur auf für mich fragwürdige Weise für seine Zwecke.

Die aktuelle Diskussion: "Lohnt sich Arbeit noch" fußt auf Westerwelles Äußerungen.
Vor 4 Wochen hat davon kaum einer öffentlich gesprochen...
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breughel

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #24 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 14:27:41 »
Es scheint dringend nötig zu sein, diese Diskussion für sich zu reklamieren.
Wieder ein Beweis für die Not der FDP.
Natürlich gibt es schon lange Untersuchungen über die Frage der Arbeitslöhne und der Sätze nach HartzIV.
Es gab schon heftige Debatten weil Absenkung von HartzIV auch ein Dauerbrenner ist und in diesem Zusammenhang schon reflexhaft diese Debattee erfolgte.
Auch im Zusammenhang mit dem Mindestlohn wurde die Debatte geführt.
Wie schlecht muß es um eine Partei bestellt sein, deren Führer nun so verzweifelt und lautsprecherisch dieses Thema für sich pachten möchte?
Reden wir mal über die Enten und Fische an den Malzmüllerwiesen oder einen Streetworker im Kreis Steinburg...

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #25 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 15:02:16 »
Es scheint dringend nötig zu sein, diese Diskussion für sich zu reklamieren.
Wieder ein Beweis für die Not der FDP.
...
Reden wir mal über die Enten und Fische an den Malzmüllerwiesen oder einen Streetworker im Kreis Steinburg...

SOS - SOS - SOS

Ja, reden wir mal über einen Streetworker im Kreis Steinburg, sehr gerne.

Und Enten und Fische bekommt man doch auf dem Wochenmarkt gegenüber den Malzmüllerwiesen, oder?  ;D
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breughel

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #26 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 15:39:20 »
Im Geiste des großen Volkserziehers schreibe ich zum Thema Streetworker:

Da werden von Vertretern einer Partei Ideen in die Welt gesetzt, dass wir nun auch noch Streetworker beschäftigen sollen im Kreis Steinburg.
Wir leben doch nicht im Sozialismus! Es muß sich wieder lohnen, nicht auf der Straße zu sein und auch noch betreut werden zu wollen. Sollen wir jeden wie im Sozialismus betreuen und der gute Bürger in seiner Stube fragt sich, ob es sich noch lohnt, dort zu sitzen, wo sich keiner um ihn kümmert? Das ist ja wie im alten Rom, wo dauernd Spiele für die Sklaven und Christen veranstaltet wurden, damit sie sich nicht lanweilten. Was das gekostet hat.
Steuergelder sollen mal wieder alles richten, wo Privatinitiative gefragt ist.
Haben wir nicht genug Hotels, so daß amn nicht auf der Straße sein muß?
Wenn wir Hotelgutscheine ensetzen würden, wäre das Problem schnell gelöst.
Wir aber sagen:
Keine Steuergelder für Streetworker weil Stubenhocken sich wieder lohnen muß!
Schluss mit sozialistischen Experimenten - weniger Straßen helfen, das Problem zu lösen.
Wo weniger Straßen sind ist auch weniger Straßenarbeit nötig.
Unsere Steuergelder gehören nicht für die Straße verpulvert, das Geld ist kostbar und muß sicher in der Schweiz gelagert werden damit Straßenbewohner es nicht verprassen.
Und damit komme ich zu weiteren Vertretern schmarotzender Arten:
Enten und Fische!
Enten fressen Spendenbrote, verunreinigen unsere Umwelt und vermehren sich wie sie Lust haben.
So geht das nicht. Wir sind dafür, nur noch Enten zu schützen, die bereit sind zu arbeiten und die sich an die Regeln eines gesitteten Lebens zu halten.
Entweder sie lassen sich zu guten Hähnchen erziehen oder sie müssen mit den Konsequenzen leben.
Über Fische sagen wir nicht, ist der Kugelfishc doch unser Wappentier - possierlich anzuschauen, großes Volumen bei kleinem Inhalt.

Ich fühle mich nun als Urheber einer dringend nötigen Debatte über das Unwesen auf unseren Straßen und in und an Gewässern.
Ganz im Sinne des großen GW!
« Letzte Änderung: Freitag, 19. Februar 2010 - 15:40:53 von breughel »

Blubb

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #27 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 15:42:23 »
Das ist ja wie im alten Rom, wo dauernd Spiele für die Sklaven und Christen veranstaltet wurden, damit sie sich nicht lanweilten.

Das stand in "Quo vadis?" aber irgendwie anders.  ;)

breughel

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #28 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 15:57:36 »
Quo vadis ist germanisches Pamphlet ohne Bedeutung, das lediglich dem Zweck der Verfälschung der römischen Geschichte verfasst wurde und sich bis heute als zweifelhafte Lektüre in bestimmten Kreisen völlig unverständlich einer gewissen Beliebtheit erfreut.
Tatsächlich wurde in Rom viel für das Volk getan, das sich als äußerst undankbar und widerspenstig erwies. Was zum Untergang führte.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Spätrömische Dekadenz
« Antwort #29 am: Freitag, 19. Februar 2010 - 16:00:43 »
... Das ist ja wie im alten Rom, wo dauernd Spiele für die Sklaven und Christen veranstaltet wurden, damit sie sich nicht lanweilten. Was das gekostet hat.

Waren die Spiele nicht FÜR die Römer MIT Sklaven und Christen?
Teuer war wahrscheinlich nur die Spielstätte, Sklaven sind ja im Unterhalt recht günstig; Christen sollen das zur damaligen Zeit auch gewesen sein...
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