Autor Thema: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig  (Gelesen 34422 mal)

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Albrecht

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #30 am: Freitag, 12. Februar 2010 - 15:16:59 »
Ich sag's ja, auch wenn es langweilig wird: Die Feindbilder stimmen wieder
Den Beweis gibt es im Focus

Ich finde es skandalös, das Menschen mit einfachen Jobs nicht mehr von Ihrem Normaljob leben können.
Dann unterschreibe mal HIER ganz schnell!

ae8090

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #31 am: Freitag, 12. Februar 2010 - 15:37:27 »
Ich sag's ja, auch wenn es langweilig wird: Die Feindbilder stimmen wieder
Den Beweis gibt es im Focus

Ich finde es skandalös, das Menschen mit einfachen Jobs nicht mehr von Ihrem Normaljob leben können.
Dann unterschreibe mal HIER ganz schnell!

Ob ein Mindestlohn, wie von den Gewerkschaften gefordert, wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, binich unsicher. Aber der derzeitige Zustand, dass nicht nur die Geringstverdiener, sondern bis in mittlere Einkommensschichten hinein, Arbeitnehmer weniger oder nur wenig mehr an faktischem Haushaltseinkommen haben, als so mancher Empfänger von Transferleistungen, ist nicht länger haltbar.

Und mich ärgern die Reflexe, die in dieser Diskussion so sicher sind, wie der Kniereflex, wenn der Arzt mit dem Hämmerchen die richtige Stelle trifft. Ein etwaiger Mindestlohn kann udn darf nicht in das freie Spiel der Kräfte, welches auch auf dem Arbeitsmarkt gilt, eingreifen. Aber wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Regelung, die verhindert, dass es Löhne von zB 3€ gibt. solche Löhne sind ein Skandal!!! Und ob sich diese Regelung nun "Mindestlohn" nennt oder das Baby einen anderen Namen bekommt, ist letztlich völlig egal. Wichtig ist, was hinten raus kommt.

Zum anderen sind Sozialleistungen, die (fast) so hoch sind, wie Erwerbseinkommen, nicht wirklich motivierend, Arbeit aufzunehmen. Zumindest bei manchen Menschen nicht. Und aus meiner Erfahrung füge ich hinzu: Bei zu vielen Menschen nicht. Und hier ist dringender Handlungsbedarf! Wer das Sozialstaatsgebot lediglich auf materielle Werte im Sinne von möglichst hohen Transferleistungen verkürzt, denkt aus meiner Sicht zu kurz. Deutlich zu kurz! Wir versündigen uns an Millionen Menschen, wenn wir Strukturen schaffen, die sie in Abhängigkeit halten, statt dafür zu sorgen, dass diese Menschen durch ihrer eigen Hände Arbeit sich selbst und ihre Lieben ernähren können. Und (zu) hohe Sozialleistungen halten diese Menschen in Anhängigkeit!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #32 am: Freitag, 12. Februar 2010 - 16:12:07 »
Ich finde es skandalös, das Menschen mit einfachen Jobs nicht mehr von Ihrem Normaljob leben können.
Dann unterschreibe mal HIER ganz schnell!
[/quote]

Netter Versuch  :)

Mindestlohn ist nicht die Lösung.
Viele Unternehmer, die -noch- mehr als Mindestlohn bezahlen, würden auf Mindestlohn absenken (müssen)
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Paul Schrader

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #33 am: Freitag, 12. Februar 2010 - 17:14:03 »
Viele Unternehmer, die -noch- mehr als Mindestlohn bezahlen, würden auf Mindestlohn absenken (müssen)

Warum müssen sie das? Ist es nicht jedem Unternehmer frei gestellt, wieviel Lohn er zahlt? ???

ae8090

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #34 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 00:47:46 »
Viele Unternehmer, die -noch- mehr als Mindestlohn bezahlen, würden auf Mindestlohn absenken (müssen)

Warum müssen sie das? Ist es nicht jedem Unternehmer frei gestellt, wieviel Lohn er zahlt? ???


Mal davon abgesehen, dass auch bei einem festem Mindestlohn viel Fragen offen bleiben, weiß ich so manchen Arbeitgeber, die nach bestem Wissen und Gewissen so viel zahlen, wie es die Wirtschaftslage hergibt, aber dennoch knapp unterhalb dessen sind. was sich manche in ihren spinösen Hirnen als Mindestlohn ausdenken. Es ist immer praktisch, keine Verantwortung tragen zu müssen, aber mitreden zu wollen. Oder, wie es der Norddeutsche zu sagen pflegt: De besten Stüürlüüd geev an Land.

Ich jedenfalls möchte mir nicht von einem Gewerkschaftsfunktionär, der ausschließlich vom Geld anderer Leute lebt und der in seinem Leben noch niemals eine unternehmerische Entscheidung getroffen hat, nicht vorschreiben lassen, wie ich meinen Betrieb zu führen habe.

Mal von den Arbeitehmern unterhalb der Grenze (mag sie liegen, wo sie will) abgesehen: Ich vermute einmal, dass viele Arbeitgeber, die jetzt mehr zahlen, als ein etwaiger Mindestlohn, dann absenken würden auf genau diese Grenze. Und das auch noch mit der Argumentation, sie hätten ja die Gewerkschaften auf ihrer Seite.


breughel

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #35 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 09:06:57 »
In Köln wurde gerade mal wieder bewiesen, wie man auch mit schmalem Lohn ganz gut leben kann.
Einfach die Eisenbügel von der Baustelle verscherbeln, dann stimmt auch das Einkommen wieder.
Das nenne ich Selbsthilfe.

Der Mindestlohn ist natürlich arg ins Gerede gekommen, nachdem das Finanzgenie Zumwinkel ihn nutzte, um damit die Konkurenz platt zu machen.
Wer sich auch nur ein bischen auf dem Arbeitsmarkt umsieht und wer weiß, welche üblen Tricks zur Lohndrückerei angewandt werden - Subunternehmen, Ausgliederungen, Scheingesellschaften etc...-
und welch grausigen Löhne daraus resultieren, der wird sicher keine so blöden Sprüche über Gewerkschaften klopfen.
Länder, die in der Krise recht gut da stehen (Österrreich, Dänemark) haben starke Gewerkschaften und es geht nicht darum, "sich in den Betrieb nicht reinreden zu lassen" sondern Regeln zu bestimmen, die Sicherheit für die Gestaltung von Arbeitsverträgen geben und krasser Ausbeutung vorbeugen (soziale Marktwirtschaft).
Lohndumping korreliert stets mit Transferleistungen des Staats - erfolgt also auf Kosten der Allgemeinheit.
Und zum Schluss: Natürlich sind Gewerkschafter unternehmerisch tätig - vor einiger Zeit sogar sehr erfolgreich mit riesigen Unternehmen. Jetzt mit kleineren Unternehmen.
Sicher kann Groundstar dazu etwas anmerken.

Offline Läppi

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #36 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 11:50:41 »
Viele Unternehmer, die -noch- mehr als Mindestlohn bezahlen, würden auf Mindestlohn absenken (müssen)

das passiert dir aber nicht als gewerkschaftlich Organisierter

Offline Slartibartfass

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #37 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 12:07:07 »
Viele Unternehmer, die -noch- mehr als Mindestlohn bezahlen, würden auf Mindestlohn absenken (müssen)
das passiert dir aber nicht als gewerkschaftlich Organisierter
Aber nur in Läden, die auch an die Tarifverträge gebunden sind.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

wassolls

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #38 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 20:39:02 »
Meiner Meinung nach kämpfen die Deutschen zu wenig für ihre Sache.
Siehe Griechenland. Dort gehen die Massen auf die Straße und zeigen ihren Unmut.
Als vor Jahren die Rente mit 67 gefordert wurde ,hatte die IGM zu einer Protestkundgebung bei Sterling aufgerufen.
Dort waren nur sehr wenig Leute.Ich hatte mal ein paar Kollegen gefragt, warum sie nicht mitkommen?
Als Antwort bekam ich zu hören das dafür ja auch die 30 minütige Pause geopfert werden würde.

Tja,... was soll man da noch sagen?

Blubb

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #39 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 21:06:22 »
Siehe Griechenland. Dort gehen die Massen auf die Straße und zeigen ihren Unmut.

Tja und gerade der Protest in Griechenland ist absolut unverständlich, vor allem wenn man sich dort die Umfragen ansieht. Eine große Mehrheit ist für die Reformen, wenn es dann aber, wenn es dann darum geht im eigenen Bereich Abstriche machen zu müssen, dann ist nur noch eine Minderheit dafür.
Griechenland steht ganz kurz vor dem Staatsbankrott, der uns dann auch betreffen würde, und um diesen abzuwenden müssen aber alle Abstriche machen. Der aktuelle Regierungschef ist da gerade wirklich die ärmste Sau, denn die Vorgängerregierungen von Herrn Papandreou haben es verbockt.

Und gut, dass Du noch die Rente mit 67 ansprichst: Wer bei dieser demopgraphischen Entwicklung eine tragfähige Alternative zu bieten hat, kann ihn ja gerne machen. Ich wüsste keinen.
« Letzte Änderung: Samstag, 13. Februar 2010 - 21:10:46 von Blubb »

wassolls

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #40 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 21:46:30 »
Was zahlen denn die Miniverdiener in die Rentenkassen ein ?
Nicht viel, weil sie ja auch nicht viel verdienen.
Wenn gespart werden soll will keiner gerne mitmachen.
Sparen ja, aber nicht bei mir.So ist es wohl überall auf der Welt.

Es mag ja abgedroschen klingen, aber Arbeit muß sich wieder lohnen.
Niedriglöhne machen unser Sozialsystem kaputt.Sowas führt mit der Zeit zu sozialen Unruhen.
Wie soll das funktionieren, das die Leute weniger verdienen aber die Lebenshaltungskosten steigen?
Wenn in einigen Großstädten nachts Autos brennen, ist das nur ein erster Vorgeschmack auf das was uns evt. in einigen Jahren erwartet.

Blubb

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #41 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 21:50:57 »
Wenn in einigen Großstädten nachts Autos brennen, ist das nur ein erster Vorgeschmack auf das was uns evt. in einigen Jahren erwartet.

Das hat andere Gründe, nämlich die zunehmende Gentrifikation in einigen Stadtteilen und die Idiotie der sogenannten Autonomen. Als Leseempfehlung gebe ich dieses interessante Interview.

wassolls

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #42 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 22:21:40 »
Also ich lese das anders.
Brennende Autos sind die eine Seite, Naziaufmärsche die andere.
Armut treibt die Leute aber schnell in diese Lager.
Aber vielleicht löst sich das ganze Problem ja wenn die Geburtenschwachen Jahrgänge kommen.

breughel

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #43 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 22:27:05 »
Weder gibt es einen Zusammenhang von brennenden Autos und Armut noch von Nazis und Armut.
Außerdem ist Armut ein relativer Begriff.
Es geht um soziale Verwahrlosung auf breiter Ebene und zwar bei Reich und Arm.

wassolls

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #44 am: Samstag, 13. Februar 2010 - 22:30:36 »
Was verstehst du unter sozialer Verwahrlosung ?