Autor Thema: Wiesenhof  (Gelesen 6345 mal)

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Blubb

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Re: Wiesenhof
« Antwort #30 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:19:25 »
eigendlich ging es um zulässigkeit vorgänge mit versteckter kamera zu filmen.
wie zum beispiel ob handwerker ihre kunden mit zu teuren reperaturen auf kreuz legen oder vertreter versicherungen verkaufen die keiner will.(alte leute) ich finde das eigendlich sehr gut,den viele leute sehen solche beiträge und in so einem fall spricht es sich vielleicht rum und einer warnt den anderen.
Und tut mir Leid, dass ich an dieser Stelle mal ein bisschen deutlicher werden muss, aber solche Ansichten regen mich einfach auf. Man kann Dir noch zu Gute halten, dass im Falle der versteckten Kameras, die schlechten Service aufdecken sollen, im Nachhinein das Einverständnis eingeholt wird. Das Ganze ist aber trotzdem eher die Ecke "Rechtliche Grauzone".
Die Sache mit dem Einverständnis ist in der Wiesenhof-Geschichte aber nahezu ausgeschlossen.
« Letzte Änderung: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:38:58 von Alex »

Blubb

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Re: Wiesenhof
« Antwort #31 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:26:15 »
Was bringt es denn, wenn eine private Organisation, wie z.B. Peta oder Greenpeace dort heimlich filmt und das Video dann aber nicht in einem Gerichtsverfahren als Beweis verwendet werden dürfen? Genau. Nichts. Auch wenn es bitter klingt, aber außer großer öffentlicher Empörung, die nach zwei Wochen sowieso wieder vergessen ist, nichts gewesen.
Blubb, ich kann deiner Argumentation folgen und Du magst Recht mit der Feststellung haben, dass ein Video in der Gerichtsverhandlung nicht verwendet werden darf. Aber große öffentliche Empörung ist schon mal was, besser auf jeden Fall als Nichts. Zumindest werden die "Täter" in die Öffentlichkeit gebracht und je nach Sachlage, werden sie hoffentlich von aufgedeckten Mißständen Abstand nehmen und sei es nur aus Selbstschutzgründen.  

Das ist doch gerade das, was mich aufregt. Es ist verboten jemanden ohne dessen Einverständnis zu filmen und die Aufnahmen dann auch noch Dritten zukommen zu lassen. Dass die Öffentlichkeit natürlich dann Beifall klatscht, weil das natürlich ein himmelschreiender Skandal ist, verstehe ich schon, aber diese "Beweise" sind widerrechtlich erlangt worden. Der Weg zur Selbstjustiz ist da auch nicht mehr ganz so weit.
« Letzte Änderung: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:28:52 von Blubb »

Alex

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Re: Wiesenhof
« Antwort #32 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:33:28 »
Ist klar, wäre aber an anderer Stelle eine Diskussion wert. Es gibt im Falle der Selbstjustiz hier sicher unterschiedliche Ansatzpunkte. Ich hätte sie auch. Dann mach mal ;)

Blubb

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Re: Wiesenhof
« Antwort #33 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:37:38 »
Ich überleg mir mal einen schönen Thread. :)

Capitano

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Re: Wiesenhof
« Antwort #34 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 21:44:31 »
Wenn man solche Angelegenheiten den Juristen überläßt wird sich nie was ändern ('tschuldigung Blubb für die Juristenschelte). In den Händen von Anwälten werden selbst gute und korrekt erlangte Beweise so zerhackt, dass am Ende nichts übrig bleibt. Die Anzeige gegen Wiesenhof wird daher wohl am Ende ausgehen wir das Horneberger Schießen.

Aber ohne solche Aktionen würde man gerade gegen derartige Machenschaften nie was erreichen und Selbstjustiz in Form von - von denen kauf ich nix mehr - finde ich regelrecht gut.

Was ist eigentlich, wenn ich zufällig knipse wie ein mieser Räuber einer Oma die Handtasche klaut. Dürfen solche Fotos auch nicht verwendet werden?

muhviehstar

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Re: Wiesenhof
« Antwort #35 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 22:16:02 »
Und nun für Alle, die kein Schweinefleisch mehr essen wollen oder darüber nach gedacht haben, ihren Urlaub in Österreich zu verbringen:
http://www.stern.de/wissen/natur/tierversuch-in-oesterreich-skandaloeses-schweine-experiment-abgebrochen-1535697.html

Wann wird wohl nach Huhn und Schwein das Rind an der Reihe sein?
Oder das Lamm? Oder sonst ein Vieh? ;)

Blubb

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Re: Wiesenhof
« Antwort #36 am: Donnerstag, 14. Januar 2010 - 22:58:35 »
Wenn man solche Angelegenheiten den Juristen überläßt wird sich nie was ändern ('tschuldigung Blubb für die Juristenschelte). In den Händen von Anwälten werden selbst gute und korrekt erlangte Beweise so zerhackt, dass am Ende nichts übrig bleibt. Die Anzeige gegen Wiesenhof wird daher wohl am Ende ausgehen wir das Horneberger Schießen.

Ach, über Juristenschelten stehe ich. :) Bei der Wiesenhof-Anzeige wird man eben sehen. Diese Beweise sind wohl jedenfalls nicht korrekt erlangt und könnten somit zu Recht in ihre Einzelteile zerlegt werden. Problematisch wird es erst dann, wenn es keine anderen Beweise gibt, sondern nur das besagt Video.

Aber ohne solche Aktionen würde man gerade gegen derartige Machenschaften nie was erreichen und Selbstjustiz in Form von - von denen kauf ich nix mehr - finde ich regelrecht gut.

Ein Thread zum Thema "Selbstjustiz" kommt alsbald. Was ich von solchen Verstecke-Kamera-Aktionen halte, habe ich ja bereits deutlich gemacht.

Was ist eigentlich, wenn ich zufällig knipse wie ein mieser Räuber einer Oma die Handtasche klaut. Dürfen solche Fotos auch nicht verwendet werden?

Hm, weiß ich jetzt auf Anhieb keine gute Antwort. Spontan würde ich sagen, dass man bei zufälligem Fotografieren erstmal aus dem Bundesdatenschutzgesetz raus ist. Muss ich mal ein bisschen recherchieren, sofern wirkliches Interesse an einer Antwort besteht.

Interessant ist übrigens auch die Presseerklärung von Wiesenhof. Besonders der fett unterlegte Teil:

WIESENHOF hat am Dienstag, 12. Januar 2010, Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Verden gegen die damalige selbständige Betreiberin der Elterntierfarm in Twistringen gestellt. Von dort stammen die Aufnahmen, die am Montagabend von „report Mainz“ ausgestrahlt wurden. Das Vertragsverhältnis mit der Pächterin der betreffenden Elterntierfarm besteht bereits seit November 2009 nicht mehr. WIESENHOF wird dennoch Strafanzeige gegen sie stellen, weil sie ihrer vertraglichen Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist, Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen nicht unterbunden hat, das Unternehmen und die zuständigen Behörden nicht informiert hat, sondern stattdessen die Vergehen zugelassen und dokumentiert hat.

Unabhängig davon hat WIESENHOF bereits am vergangenen Freitag – nachdem das Unternehmen zusammen mit „report Mainz“ das Filmmaterial begutachtet hat – interne personelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen, da die in dem Filmmaterial dokumentierten Verstöße für das Unternehmen absolut inakzeptabel sind und in keiner Weise den Unternehmensleitlinien für Tierschutz entsprechen.

WIESENHOF wird als Konsequenz aus diesem Einzelfall unter anderem mit den für die Verladung der Tiere verantwortlichen Fremdfirmen ab sofort nicht mehr zusammenarbeiten. Darüber hinaus wird das Unternehmen neben den bestehenden eigenen Kontrollen der Elterntierfarmen und Kontrollen durch unabhängige Zertifizierungsfirmen umgehend zusätzliche unangemeldete Kontrollen durch den Tierschutzbeauftragten des Unternehmens veranlassen.

WIESENHOF hat den begründeten Verdacht, dass der Farmleiter durch die Tierrechtsorganisation PETA instrumentalisiert wurde Die Tatsache, dass das Fehlverhalten augenscheinlich geduldet wenn nicht sogar gefördert wurde, legt diesen Verdacht nahe. WIESENHOF wird aus diesem Grund Strafanzeige gegen PETA stellen.

Unabhängig davon bedauern wir es, dass diese Verstöße von der verantwortlichen Betreiberin der Elterntierfarm nicht den Behörden oder unserem Unternehmen angezeigt wurden.

Trotz eines engmaschigen Kontrollnetzes, das neben den Elterntier-Landwirten auch die 800 Vertragslandwirte sowie sämtliche Herstellungsstufen umschließt, ist ein Fehlverhalten Einzelner leider nie 100prozentig auszuschließen. Unser schnelles und entschlossenes Handeln zeigt, dass wir Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen in keinster Weise akzeptieren.


Muss man jetzt ja nicht glauben, kann man aber auch.

Offline Itzeflitze

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Re: Wiesenhof
« Antwort #37 am: Freitag, 15. Januar 2010 - 09:02:43 »
...muss man aber auch nicht. Der Konzern "Wiesenhof" wird genug Geld haben, um sich aus der Sache rauszuwinden.
Und darum geht es ja in erster Linie: Geld.
Anlagen wie diese Farmen müssten regelmäßig von Veterinären kontrolliert werden. Aber wann handeln DIE denn mal?

Offline Slartibartfass

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Re: Wiesenhof
« Antwort #38 am: Freitag, 15. Januar 2010 - 19:31:18 »
Ich stelle mir gerade einen Fernsehbericht vor: "Wir befinden uns jetzt auf dem Geflügelhof, und hier ist alles in Ordnung. Hier werden keine Tiere gequält. Jetzt gehen wir mal in den Nebenraum. Doch auch hier werden keine Tiere gequält. Dann lass uns mal in den nächsten Raum gehen. Auch hier sehen wir keine Tierquälereien. die Tiere werden hier normal geschlachtet und nicht am Hals gepackt und an die Wand geworfen."
 :lach
Wieso sollte so eine Reportage gesendet werden?


Ich weiß schon, wieso ich gerne Wild esse.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.